Die Linien 2 und 3 fuhren grundsätzlich im Halbstundentakt. In verkehrsstarken Zeiten wurden Verstärkerwagen eingesetzt: auf der Linie 2 zwischen Recklinghausen Hauptbahnhof und der Ausweiche an der Zeche Ewald Fortsetzung in Erkenschwick, auf der Linie 3 zwischen Recklinghausen Hauptbahnhof und Suderwich.
Die Praxis, den Takt auf den Stammlinien mit Verstärkerwagen zu verdichten, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgegriffen.
Im Frühjahr 1949 erwischte ein Postkartenfotograf den auf der Linie 2 eingesetzten Triebwagen auf dem Bahnhofsvorplatz in Recklinghausen. Ihm verdanken wir das Titelbild dieses Kapitels und die folgende Ausschnittvergrößerung (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld). Die Häuserzeile an der Wickingstraße ist nach den Zerstörungen noch nicht wieder geschlossen. Der auf der Linie 2 eingesetzte, offensichtlich frisch lackierte Triebwagen 36 trägt das Linienschild „Erkenschwick Ewald“.
Die auf der Linie 3 eingesetzten Verstärkerwagen fuhren anfangs bis zur Haltestelle Schulstraße. Nach der Einstellung des des Straßenbahnverkehrs über die Wartburgbrücke nach Henrichenburg am 29. Mai 1960 wurde die neue Endstelle „Suderwicher Heide“ eingeführt.
Am 3. Juni 1962 wurde der Straßenbahnverkehr zwischen Recklinghausen und Suderwich endgültig eingestellt.