Viele Fahrgäste gab es auf der Altstadtstrecke nicht. Die meisten Passagiere verließen die Bahn am Neumarkt und erledigten von dort aus auch ihre Einkäufe und Besorgungen in der Altstadt.
Dies führte bereits 1921 zu einem vorübergehenden Rückzug der Endstelle von der Lohstraße zum Neumarkt, zumal die Altstadtstrecke auch unter betrieblichen Gesichtspunkten alles andere als vorteilhaft war. Das dokumentiert eindrucksvoll die nachfolgende Aufnahme eines zur Endstelle Loh fahrenden Straßenbahnzuges mit Beiwagen in der Hohen Straße. Es wurde vermutlich in der Weihnachtszeit vom Haus Hohe Straße 4 aufgenommen.
Nach kurzer Zeit wurde der Betrieb zwischen dem Neumarkt und der Endstelle Loh als Teilstück der Linie 3 wieder aufgenommen: Von 1922 bis 1931 fuhr sie von Datteln über Süderwich, Recklinghausen und Marl bis Dorsten. Die Linienlänge betrug jetzt stolze 36,3 Kilometer.
Aus dieser Zeit stammt das Beitragsbild des Kapitels: Der Fahrer des nach Dorsten ausgeschilderten Triebwagens 28 tastet sich vorsichtig durch die enge Straßenschlucht zwischen den Häusern Hohe Straße 3 und 4. Das Bild ist praktisch ein „Gegenschuss“ des oben gezeigten Motivs.
Zwischen dem Endpunkt in der Lohstraße und der Engstelle im Verlauf der Hohen Straße liegt der „Tigg“ genannte Marktplatz. Auch hier entstand Ende der 1920er-Jahre ein Motiv mit der Straßenbahn. Auf diesem Bild fährt Triebwagen 40 auf dem Weg nach Dorsten von der Lohstraße kommend aus dem Tigg in die Hohe Straße ein.
Alle Aufnahmen aus diesem Kapitel stammen aus der Sammlung des Stadtarchivs Datteln.