DATTELN LOH

Bereits bei der Anlage der Strecke nach Datteln dachte man an eine Weiterführung der Straßenbahn über die Hohe Straße und die Münsterstraße nach Olfen.

Gut ein Jahr nach der Eröffnung der Strecke nach Datteln, am 1. März 1914, konnte im Vorgriff auf diese Pläne eine rund 800 Meter lange, eingleisige Ergänzungsstrecke über die Hohe Straße, den „Tigg“ genannten Marktplatz und die anschließende Lohstraße zur neuen Endstelle „Datteln Loh“ in Betrieb genommen werden. Da die Straßenbahn bis Datteln Beiwagen mitführte, gab es an der Endstelle ein Umsetzgleis.

Mit der Neubaustrecke erhielten insbesondere das 1912/13 im neoklassizistischen Stil errichtete Rathaus, die 1911/12 gebaute Lohschule und der Hauptfriedhof einen Straßenbahnanschluss.

Das Beitragsbild zeigt einen Straßenbahnwagen in Höhe der Häuser Hohe Straße 9 und 7 in der Anfangszeit der Strecke (Sammlung Stadtarchiv Datteln).

Das nachfolgende Motiv dokumentiert die Endstelle in der Lohstraße. Es wurde zwischen September 1915 und 1921 aufgenommen. Damals fuhren hier die Linien 2 (Recklinghausen – Erkenschwick – Datteln) und 3 (Recklinghausen – Suderwich – Datteln). Im Hintergrund ist der im Zweiten Weltkrieg zerstörte, aus dem Jahr 1250 stammende historische Turm der St.-Amandus-Kirche zu erkennen (Sammlung Stadtarchiv Datteln).

BUS STATT BAHN

Die zunächst als Straßenbahnstrecke geplante Weiterführung nach Olfen wurde im April 1925 von den Vestischen Kleinbahnen als Teil der Omnibuslinie Datteln – Olfen – Selm realisiert. Sie erhielt Anfang der 1930er-Jahre die Liniennummer 25. Eine weitere Omnibusverbindung, die Linie 24, führte ab Mai 1930 von Datteln nach Haltern. Die Omnibuslinie 23 stellte im gleichen Jahr erstmals die ursprünglich als Straßenbahn geplante Verbindung von Datteln über Waltrop nach Mengede her.