VESTISCHE STRASSENBAHNEN

Das Streckennetz hatte nach der Integration der Straßenbahn Herne – Recklinghausen eine Ausdehnung von 189 Kilometern erreicht. Die Vestischen Kleinbahnen waren damit einer der größten Verkehrsbetriebe in Deutschland. Durch die Verdichtung der Wohnbebauung an den Strecken hatten die einst bäuerlichen Gemeinden im Vest zunehmend städtischen Charakter.

Im Gemeinschaftsverkehr mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG, mit der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft in Essen und mit den Stadtwerken Oberhausen war die Bezeichnung „Kleinbahn“ ein Anachronismus. Die Umbenennung der Vestischen Kleinbahnen GmbH in Vestische Straßenbahnen GmbH am 7. Februar 1940 war somit ein wichtiger, in die Zukunft gerichteter Schritt. Er gab dem Unternehmen zudem eine neue Identität, mit der auch die ob des wirtschaftlichen Erfolges stolzen Mitarbeitenden der Straßenbahn Herne – Recklinghausen gut leben konnten.

Von der Öffentlichkeit blieb die Änderung gleichwohl zunächst unbemerkt. Erstmals „öffentlich“ verwendet wurde die neue Bezeichnung nach meinen Recherchen in einer Stellenanzeige, die am 14. April 1940 in der Buerschen Zeitung geschaltet wurde. Mit dem Inserat wurde eine weibliche Bürokraft für die Finanz- und Steuerabteilung gesucht (zeit.punkt NRW).