ZUM NORDFRIEDHOF

1950 nahmen die Vestischen Straßenbahnen ihre letzte Neubaustrecke in Betrieb. Dabei handelte es sich um eine nur 900 Meter lange Verbindung von der Wickingstrasse über den Börster Weg zum Nordfriedhof. Am 10. Juli 1950 ging der neue Streckenast als Linie 13 in Betrieb. Ihre südliche Endstelle war der Hauptbahnhof. Dadurch ergab sich in Summe eine Linienlänge von etwa zwei Kilometern.

1953 wurde die Trasse im Börster Weg zum rund 600 Meter bis zum Nordcharweg weitergeführt.

Im Berufsverkehr fuhr die Linie 13 über die Haltestelle Hauptbahnhof hinaus bis zur Zeche General Blumenthal. Zu diesen Zeiten führten die Triebwagen auch einen Beiwagen mit. Aus diesem Grund wurde am Nordcharweg ein Umsetzgleis vorgesehen.

Mit dem Inkrafttreten des Sommerfahrplans 1954 übernahm die Linie 5 (Recklinghausen Hbf. – Röllinghausen) den Linienast zum Nordcharweg. Die Linie 13 gab es fortan im Liniennetz der Vestischen Straßenbahnen nicht mehr. Abergläubische Menschen werden das begrüßt haben.

Im Vorgriff auf die bevorstehende Einstellung der Linie 5 (27. Mai 1969) wurde der Linienast von Recklinghausen zum Nordcharweg ab dem 1. März 1969 durch die Linie 1 bedient. Mit deren Einstellung am 16. November 1975 kam das Ende der Strecke.

Das Beitragsbild zeigt den als Pendelwagen auf der Linie 1 eingesetzten Großraumwagen 366 im Oktober 1971 auf dem Börster Weg. Er fährt in Richtung Recklinghausen und hat soeben die Haltestelle „Im Romberg“ passiert. Die Endstelle „Nordcharweg“ machte bis zuletzt einen eher trostlosen Eindruck (Fotos Eckehard Frenz – Familienarchiv Frenz). Bis heute hat sich hier an der Szenerie wenig geändert.