Der großzügige Ausbau der Lukaskreuzung stand in direkter Verbindung mit dem geplanten Bau einer weiteren Straßenbahnlinie von Oer über Horneburg nach Meckinghoven. Die Trasse sollte auf der Südseite der heutigen Dortmunder Straße bis Horneburg und weiter über die heutige Horneburger Straße bis zur Einmündung der Stimbergstraße in Erkenschwick geführt werden. Dort hätte man sie an die bestehende, von der Linie 2 bediente Strecke Recklinghausen – Erkenschwick – Datteln angeschlossen. Auf ihrem gesamten Verlauf hätte die Strecke somit dem Verlauf der heutigen L 511 entsprochen.
Mit dem Bau der Bahn wurde 1929 begonnen. In diese Zeit fallen der Ausbau Kreuzung sowie die planerischen Vorarbeiten. Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise, die über die Dollar-Anleihe auch die Vestischen Kleinbahnen erfasste, musste das Projekt aufgegeben werden.
LINIE 31
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Verbindung von Recklinghausen über Oer und Horneburg nach Meckinghoven dann tatsächlich realisiert – allerdings als Omnibuslinie. Die Abfahrtstelle der Linie 31 in Recklinghausen lag unmittelbar neben den Straßenbahnhaltestellen am Hauptbahnhof.
Auf der Linie 31 wurden bei Krauss-Maffei in München beschaffte Omnibusse eingesetzt, zu verkehrsstarken Zeiten sogar mit Anhänger. Der Frontmotor wurde vollständig von der modernen Karosserie umschlossen. Die Fahrgäste stiegen über eine Schiebetür hinter der Vorderachse zu.
Die 1929 für die Strecke nach Horneburg auf der Lukaskreuzung verlegten Gleise blieben dort bis zur Einstellung des Straßenbahnenverkehrs zwischen Datteln und Henrichenburg. Wir haben sie bereits auf dem abschließenden Foto des vorangegangenen Kapitels gesehen. Zeitgleich entstand 1957 auch das Titelbild dieses Kapitels. Auf der Linie 2 ist der in eigener Werkstatt gebaute Triebwagen 302 in schneller Fahrt unterwegs (Foto Dieter Vogt – Sammlung Wolfgang R. Reimann).
Das abschließende Privatfoto entstand im Mai 1951 vor einem soeben aus Meckinghoven zurückgekehrten Omnibus am Recklinghausener Hauptbahnhof (Sammlung Ludwig Schönefeld).