ZUM TITEL

Der Titel „Zwischen Emscher und Lippe“ bezieht sich auf das einst weit ausgedehnte Streckennetz der Vestischen Kleinbahnen im nördlichen Ruhrgebiet.

Die meisten Strecken betrieben die späteren Vestischen Straßenbahnen in einem Korridor zwischen der Emscher im Süden und der Lippe im Norden. Der westliche Endpunkt des Streckennetzes war der Bahnhof Sterkrade, im Osten reichten die Gleise der „Vestischen“ bis in die Ortsmitte von Lünen-Brambauer.

Auf der Nord-Süd-Achse reichte das Streckennetz von Dorsten-Hervest im Norden bis nach Wanne-Eickel und Herne im Süden. Im Gemeinschaftsverkehr mit der Essener Verkehrs AG kamen Fahrzeuge der Vestischen Kleinbahnen in der Vorkriegszeit bis Bredeney. Im gemeinsamen Einsatz mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG kamen die Wagen der Vestischen Straßenbahnen GmbH bis 1979 zum Bahnhof Bochum-Dahlhausen und zwischen 1979 und 1982 sogar noch auf die moderne Universitätsstrecke zur Bochumer Hustadt.

TITELBILD

Das Titelbild der Website ist eine 1924 in einer colorierten Version publizierte historische Postkarte aus dem Verlag Cramers Kunstanstalt in Dortmund. Sie zeigt den Triebwagen 14 der Vestischen Kleinbahnen auf dem Herzogwall in Recklinghausen vor dem 1905 eingeweihten Kreishaus (Sammlung Ludwig Schönefeld). Der Landkreis Recklinghausen war Initiator und über lange Zeit mehrheitlich Eigentümer der Straßenbahnstrecken im Vest. Heute hält er 77 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Vestischen Straßenbahnen GmbH. Das Kreishaus wurde bis 1980 durch den Landkreis genutzt. Seither beherbergt es die Volkshochschule. Zwischen 2021 und 2023 wurde das Gebäude vollständig saniert.

Die fotografische Vorlage für die Postkarte wurde bereits deutlich früher aufgenommen, vermutlich im Sommer 1917. Damals war mein aus Borken in Westfalen stammender Großvater Dr. Wilhelm Schönefeld als Assistenzarzt im Wattenscheider Marienhospital an der Parkstraße tätig. Das Motiv mit Landratsamt und Straßenbahn hat seiner Cousine Lisbeth gut gefallen. So wählte sie es aus, um ihrem Vetter folgenden Gruß zu schicken:

„Mein lieber Vetter Wilhelm,
sende Dir von Hochlar die besten Grüße. Ich dachte, Dich wohl mal in Recklinghausen zu treffen … . Bleibe bis Donnerstag hier. Wenn mein Wilhelm mehr freie Zeit hätte, wären wir noch nach dort (Wattenscheid) gekommen.

Mit herzlichem Gruße – Deine (Cousine) Lisbeth“


Mein Vater Dr. Paul Schönefeld, der sich als Kind für Philatelie interessierte, hat vermutlich Mitte der 1930er-Jahre die Briefmarke ausgeschnitten. Ich habe die Postkarte in den 1970er-Jahren im Haus der Großeltern gefunden und aus Interesse an der Straßenbahn aufbewahrt.

WEBSITE ICON

Das Icon der Webseite orientiert sich an Farbgebung der 1951 bestellten vierachsigen Großraumwagen in Grün mit beigem Zierstreifen.